Die Brachwitzer Alpen sind ein Naturschutzgebiet im Nordwesten von Halle. Es sind Porphyrfelsen am Ufer der Saale.
Ein Weg führt am Ufer der Saale entlang. Hier kann man die Porphyrfelsen sehen.
Interessanter und auch schöner ist es auf den Felsen, die nach Norden eine weitestgehend ebene Fläche bilden.
Hier findet man Wiesen und Buschwerk.
Das Ganze ist recht trocken. Entsprechend auch die Pflanzenwelt.
Frisches Grün zwischen der Gelben Baumflechte (Xanthoria) und einer Blattflechte (Hypogymnia ?). Obwohl es biologischer Unsinn ist, macht es den Eindruck von jungen Leben zwischen Alten, Vergehenden.
Xanthoria |
Primula veris |
Primula veris |
Primula veris |
Meist sieht man die Hohe Schlüsselblume (P. elatior). Auf der Seite "Papitzer Lehmlachen" habe ich diese vorgestellt. Sie wächst in feuchten Auwäldern. Die Echte Schlüsselblume liebt es trockener. Das ist der Grund, warum ich sie hier gefunden habe.
Potentilla neumanniana |
Potentilla neumanniana |
Viola arvensis |
Viola arvensis |
Equisetum arvensis, fertiler Spross |
Das Frühlingsfingerkraut, ein Ackerstiefmütterchen und ein Sporangien tragender Trieb eines Ackerschachtelhalms.
Anemone pulsatilla |
Anemone pulsatilla (Pulsatilla vulgaris) |
Anemone pulsatilla (Pulsatilla vulgaris) |
Anemone pulsatilla (Pulsatilla vulgaris) |
Die Küchen- oder Kuhschelle. Sie ist in unseren Breiten eine Seltenheit und kann nur noch an besonders von der Sonne verwöhnten Stellen wachsen.
Der Trivialname (deutscher Name) und auch der Gattungs bzw. Artname leitet sich von der Blütenform ab.
"Die Form der halb geschlossenen Blüte ähnelt einem Glöckchen oder auch einer Kuhschelle. Die Verkleinerungsform "Kühchen" hat zur Bezeichnung "Küchen"-Schelle geführt." Eine ähnliche Herleitung gilt für den wissenschaftlichen Gattungsnamen Pulsatilla, der sich vom Lateinischen Wort pulsare für schlagen, läuten ableitet" (Wikipedia)
Ursprünglich wurde die Art von Linne´ 1753 als Anemone pulsatilla beschrieben. Aufgrund der "federschweifigen Nüsschen" schuf Philip Miller 1768 die Gattung Pulsatilla. Heute weiß man durch genetische Untersuchungen, dass sie den Arten der Gattung Anemone sehr nahe steht. theplantlist.org nennt ihn sogar als "aczeptierten Namen" und Pulsatilla vulgaris als Synonym mit dem Hinweis "in Überprüfung". Die "Quelle" ist WCSP (World Checklist of Selectet Plant Families), Kew.
Ostern in den Brachwitzer Alpen.
Deutschland ist dieses Jahr (2014) zeitig gelb geworden.
Vor lauter Freude über das schöne Wetter hat der Osterhase die Bäume geschmückt.
Wo sind nur die Osterlämmer geblieben ?
Neben einer Schäferin, ihren Hunden, Schafen und Ziegen gibt es auch einen Esel - paradiesische Zustände und gute Landschaftspflege.
Potentilla alba |
Potentilla alba |
Das Weiße Fingerkraut ist eine Art, die man nicht überall sieht. In Deutschland gilt es als gefährdet (Kategorie 3). Es kommt mit der modernen Forst- und Landwirtschaft nicht klar. Norddeutschland ist zusätzlich seine nördl. Verbreitungsgrenze und davon sind wir nicht so weit entfernt.
Thymus serpyllum |
Rechts neben dem Thymian wächst eine weißblühende Pflanze, die wohl ein Steinbrech ist.
Eine wächst relativ hoch (etwa 20 cm), die Andere bleibt niedrig (etwa 5 bis 7 cm) und wirkt auch gedrungener.
Sedum 1 und 2 |
Sedum 1 |
Sedum 2 |
In der Blüten unterscheiden sie sich nicht sonderlich, bis auf zwei Merkmale - die Blüten von Sedum 1 sind etwas größer und haben 5 bis 7 Kronblätter. Sedum 2 hat konstant nur 5 Kronblätter. Im Internet und auch der Literatur werden für die in Frage kommenden Arten fünf bis sechs Kronblätter und eine doppelte Anzahl von Staubblättern angegeben. So haben tatsächlich Blüten mit 5, 6 oder 7 Kronblättern, 10, 12 oder 14 Staubblätter. Ich bin (mal wieder) mutig und sage Sedum 1 ist Sedum sexangulare, der Milde Mauerpfeffer und Sedum 2 Sedum acre, der Scharfe Mauerpfeffer. Da die Pflanzen als giftig gelten, habe ich den Geschmackstest, um die im Namen genannten Unterschiede zu finden, nicht gemacht.
Thymus serpyllum |
Anthericum liliago |
An einer sehr unzugänglichen Stelle wächst die Große Graslilie, Was mich natürlich nicht abgehalten hat, sie zu fotografieren - trotz meiner Höhenangst (Mut ist, wenn man seine Angst überwindet). In solchen Fällen fragt mich meine Frau immer nach dem Stand meiner Lebensversicherung.
Salvia pratensis |
Salvia pratensis |
Auf den Wiesen blüht im Frühling und Frühsommer in großer Zahl der Wiesensalbei. Das zweite Foto zeigt eine fast weißblühende Pflanze.
Nonea pulla |
Nonea pulla |
Nonea pulla |
Verbascum thapsus |
Vom späten Frühjahr bis in den späten Sommer findet man die Kleinblütige Königskerze.
Coccinella septempunktata auf Ononis spinosa |
Hier ist der Asiatische Marienkäfer offenbar noch nicht angekommen. Jedenfalls hab ich ihn bisher noch nicht gesehen. Die Tiere die ich gesehen habe waren Siebenpunkt-Marienkäfer und Zweipunkt-Marienkäfer.
Cyanus segetum |
Die Kornblume und den Feldrittersporn findet man an angrenzenden Getreide- und Rapsfeldern.
Filipendula vulgaris |
Das Kleine Mädesüß wächst in großer Zahl auf den Wiesen der Brachwitzer Alpen.
Auf den Lunzbergen habe ich einen Ginster gefunden, von dem ich glaube, dass es der Heideginster (Genista pilosa) ist. Seine Triebe wachsen niederliegend, an den Spitzen leicht aufsteigend. Die Pflanzen, die ich jetzt auf einer der Kuppen auf den Brachwitzer Alpen gefunden habe, wächst aufrecht. Es kann damit der Färberginster (Genista tinctoria) sein (die dritte in Frage kommende Art, der Deutsche Ginster, Ginster germanica, gilt in Halle als ausgestorben). Beide Arten sollen im NW von Halle vorkommen.
Scabiosa ochroleuca |
Scabiosa columbaria ? |
Campanula glomerata |
Fumaria officinalis |
Der Erdrauch ist für das Gebiet eher nicht typisch, da er auf leicht feuchten, stickstoffreichen Böden wächst. Außerdem gilt er als Halbschattenpflanze. Ich hab ihn auf einer tiefliegenden Wiese etwa 100 m von einem kleinen Bach entfernt gefunden. Er ist unser Begleiter seit der Steinzeit (Archäophyt). Seine ursprüngliche Heimat sind die gemäßigten und mediterranen Gebiete Eurasiens. Heute kommt er fast weltweit vor.
Reseda luteola |
Der Färber-Wau ist ursprünglich im Mittelmeerraum und Westasien beheimatet. Ähnlich wie der Erdrauch ist er ein Archäophyt. Wie es der deutsche Name schon vermuten lässt, ist es eine alte Färberpflanze für Textilien.
Den Aufrechten Ziest habe ich in Halle erstmals gesehen.
Ich glaube, es handelt sich um ein Sandglöckchen. Nach der "Flora der Stadt Halle" müsste es das Berg - Sandglöckchen (Jasione montana) sein, da dieses in Halle vorkommt. Ihre Bestände sind in Deutschland deutlich rückläufig. Es ist ein Glockenblumengewächs (Campanulaceae) und damit eine Verwandte der sehr häufigen Wiesen - Glockenblume.
Der Blütenstand des Gemeinen Wiesenknäulgras.
Dactylis glomerata
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Feenbesuch auf einer Grasnelke. Die Fee könnte ein Hartheu-Spanner (Siona lineata) sein
Das ist dann eher ein Wiesengnom.
Eine mit Gold bestäubte Motte. Muss unter den Motten die Goldmarie sein.
Tachina fera o. T. magnicornis |
Man nennt sie Igelfliege. Wohl wegen ihrer Haare am Hinterleib.
Helophilus trivittatus o. pendulus |
Ihr deutscher Name ist Sumpfschwebfliege. Obwohl weit und breit nichts von einem Sumpf zu sehen ist.
Clytra laeviscula |
Anhand seiner auffälligen Färbung ist der Name dieses Käfers leicht zu finden. Interessant ist seine Vermehrung. Wikipedia schreibt dazu:
"Die Käfer paaren sich in der Nähe von Ameisennestern, die Eier werden mit Schuppen aus Kot beklebt und fallen gelassen. die Ameisen tragen sie schließlich in ihr Nest. Im Nest ernähren sich die Käferlarven sowohl von der Nahrung der Ameisenbrut, als auch von Abfällen und mitunter auch von der Brut. Sie bauen um sich eine Hülle aus Kot (Skatoconche), die sie vor den Ameisen schützt. Die Verpuppung findet im Ameisennest ebenso geschützt von der Kothülle statt. Die jungen Imagines schlüpfen daraus erst, wenn ihr Chitinpanzer ausgehärtet ist und verlassen schließlich das Nest."
Warum aber tragen die Ameisen die mit Kot beklebten Eier der Käfer in ihr Nest ? Der deutsche Name der Käfer ist "Ameisen - Sackkäfer", weil die Umhüllung der Eier und später der Larven und Puppen "sackähnlich" aussehen.
Oiceoptoma thoracium |
Die Rothalsige Silphe ist ein Asskäfer.
Dieses Ölkäfer - Weibchen versuchte mit Eifer Eier in die feste Schotterschicht eines Weges zu legen. Mit der Schönheit ist das zwar so eine Sache und jeder findet etwas anderes schön, aber zu den Schönheiten unter den Käfern zählt sie nicht.
Dafür ist ihr Leben sehr interressant. So enthällt z.B. ihr But (Hämolymphe) einen Giftstoff. Diese ölige (Name) Flüssigkeit können sie aus Poren an ihren Beingelenken austreten lassen. Das ist eine Abwehrreaktion und soll auch für Menschen nicht ganz ungefährlich sein. Wenn man genau hinschaut, sieht man am Gelenk des vorderen Beinpaares diesen Tropfen. Offensichtlich hat er/sie sich durch mein Fotografieren belässtigt gefühlt.
Es sind übrigens zwei verschiedene Tiere. Ich weiß noch nicht mal ob es dieselbe Art ist.
Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) und Wespe auf einer Kugeldistel.
Wohl eine Randwanze (Fam. Coreidae, Coreius marginatus ?)
Chamaesphecia empiformis |
Eindeutig kein Aquarienfisch, sondern ein Zypressenwolfsmilch - Glasflügler. Das ist keine Fliege oder Biene, sondern ein kleiner Schmetterling.
Ein Lippenblütengewächs.
Armeria maritima |
Diese Art stammt wohl ursprünglich von den Dünen und Salzwiesen der Meeresküste. Da sie aber auch eine beliebte Gartenpflanze ist, kann man nicht sicher sein, ob sie aus einem solchen "geflohen" ist. Sollte es aber keine Gartenform sein, ist sie eine geschützte Pflanze. Die Art kommt nach www.theplantlist.org in sieben Unterarten vor (akzeptierter Name). In Stolle & Klotz, Flora der Stadt Halle (Saale), calendula hallesche Umweltblätter, 5. Sonderheft, 2005 steht: "im Gebiet subsp. elongata (Hoffm.) Bonnier".
Polygala vulgaris |
Polygala vulgaris |
Die Gewöhnliche Kreuzblume ist in unseren Breiten nicht häufig. Im Nachbarland Sachsen steht sie auf der Roten Liste.
Lacerta agilis |
Drachenkind
Eigentlich war es ein schöner Nachmittag...
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